EIN FILMPROJEKT FÜR MEHR ENGAGEMENT IM ALLTAG IM RAHMEN VON „BAUKASTEN DEMOKRATIE“
Nach sechs Monaten kontinuierlicher Arbeit haben am Samstag, 4. Mai, 13 Schülerinnen des Grimmelshausen-Gymnasiums in Haguenau (Elsass) einen eigens produzierten Film zum Thema „Sexismus“ präsentiert. Es handelt sich um einen der ersten Beiträge zum Projekt „Baukasten Demokratie“, das Grimmels-Lehrer Paul Barone im Auftrag der Stadt Offenburg entwickelt hat.
Unter dem Thema „Frieden und Engagement“ versammelten sich am Wochenende des 9. November 2018 zum Gedenken an das Ende des Ersten Weltkriegs Klassen verschiedener Schulen im Europaparlament, wo sie an einem Europäischen Forum teilnahmen. Sie entschieden sich damals, pro Klasse ein konkretes Projekt zu konzipieren und in die Tat umzusetzen. Dabei hätten die Schüler zu dem Zeitpunkt noch nicht erwartet, dass daraus etwas so Großes würde, erzählt David Walz, der sich in besonderem Maße für das Projekt engagiert hat.
Unterstützt wurden die Vorhaben der Klassen von der Organisation AFS Interkulturelle Begegnungen, die Auslandsaufenthalte für Jugendliche in über 100 Ländern anbietet. Das Ziel sei, die Jugendlichen aus einer globalen Perspektive heraus zu befähigen, Verantwortung für sich und ihre Umwelt zu übernehmen und ihnen hierfür die notwendige Mobilität zu ermöglichen. Hierbei war es den Teilnehmenden wichtig, dass nicht nur geredet, sondern aktiv gehandelt werden musste. Auch die Stadt Offenburg unterstützte das Projekt im Rahmen des „Baukasten Demokratie“, geleitet von Paul Barone.
Neben drei anderen Schulen, die jeweils auf verschiedenste Art und Weise ihre Arbeiten zu Rassismus, der Rodung ghanaischen Waldes und der Verschmutzung Straßburgs vorstellten, hatte der bilinguale Kurs der 9. Klasse des „Grimmels“ mithilfe der Lehrer Jörg Schürer und Paul Barone, dem Studenten Zaid Ghasib, der für Regie, Kamera und Schnitt verantwortlich war, sowie dem Fremdsprachenassistent Quentin Bécasse einen Film zum Thema „Sexismus“ vorbereitet. Hannah Buser und David Walz erklärten, dass dies nicht immer einfach gewesen sei: Bei einem Videodreh seien sie beispielsweise erst nach 23 Uhr nach Hause gekommen. .
Letztlich spielten die Schüler im Wechsel je eine Szene, in der Sexismus im Alltag vorkommt, und eine erklärende Videosequenz. Nach der Vorstellung erhob sich die Klasse unter Applaus des Publikums und unter den Glückwünschen der Initiatoren. Lehrer Jörg Schürer, der seinen Französischunterricht dafür genutzt hatte, an dem Film zu arbeiten, beteuerte, stolz auf die Leistung seiner 9. Klasse zu sein und machte darauf aufmerksam, wie mutig es gewesen sei, als einzige deutschsprachige Klasse vor Publikum eine solche Präsentation zu meistern.
Nach einer Pause besuchten die Klassen schließlich das „Institut Universitaire de Technologie (IUT)“ und erstellten als Abschluss dieses gelungenen Tages kleine hölzerne Schlüsselanhänger als Andenken.
Jolina Vaternam, Badische Zeitung vom 8. Mai 2019